Aurel

Noch vor kurzer Zeit hatte Aurelius Spallek in Berlin ein Kunststudium aufnehmen wollen. Doch als sich ein Tutor von Professor Baselitz näher mit Aurel und dessen Werken beschäftigte, schickte er den talentierten Traunreuter "zurück in die Galerie", denn "dort verdienen sie mehr Geld". Die Werke Aurels präsentierte man Berliner Kunststudenten mit der Maßgabe: "Da müsst ihr hinkommen!"

Der Malerei hat sich Aurelius Spallek seit seinem 16. Lebensjahr "unabänderlich" verschrieben. Zwar hat der 35-Jährige auch bereits eine CD veröffentlicht - das Werk trägt den Titel "aurel's golden touches" und enthält zwölf Titel, die der Musikrichtung "Fusion", einer Mixtur aus Jazz und HipHop, zuzurechnen sind - aber die Musik ist für ihn nur Hobby. Wahrlich berufen fühlt er sich zur Malerei.

Aurel hat durch einen harten Schicksalsschlag einen besonderen Zugang zur Kunst und wohl auch zum Leben selbst gewonnen: Im November 1989 hatte Aurel in Eichstätt ein Kunstpädagogikstudium begonnen. Sechs Wochen später traf ihn die Fügung wie mit einer Keule: Zwei Tage vor dem Heiligen Abend raste ein Jeepfahrer in Albaching bei Wasserburg in die Seite seines Pkw Honda. Aurel erlitt bei dem Unfall schwerste Kopfverletzungen, wurde danach im Krankenhaus München-Harlaching acht Wochen künstlich im Koma gehalten. Die noch immer nicht völlig abgeschlossene Genesung zog sich gerade in den ersten beiden Jahren sehr schleppend hin. Weil die Motorik gestört war, musste Aurel wieder gehen und sprechen lernen. Eineinhalb Jahre war er auf den Rollstuhl angewiesen. Heute, nach mehr als zwölf Jahren, sind die schlimmsten Auswirkungen des Unfalls überwunden.

Aurel ist in Polen geboren. Nach dem Besuch zweier Volksschulklassen kam er im Alter von neun Jahren gemeinsam mit seiner Familie nach Deutschland. Nach einjähriger Zwischenstation in Bamberg siedelten sich die Spalleks in Traunreut an, wo Aurel sein Abitur machte - natürlich mit Leistungskurs Kunst. Als Autodidakt verinnerlichte er den an Kunsthochschulen gebotenen Vorlesungsstoff von Paul Klee, der "geistig auf jeden Fall, aber nicht unbedingt maltechnisch" sein Vorbild ist. Im November 1989 begann Aurel in Eichstätt ein Kunstpädagogikstudium und belegte eine Reihe von Kunstkursen. Sechs Wochen später passierte der schreckliche Autounfall.

Aurel erstellt seine abstrakten Bilder in Mischtechnik. "Ich male mein Leben, meine Empfindungen, versuche, meine Gefühle bildlich umzusetzen", sagt Aurel. Hinsichtlich der Farben orientiert sich Aurel, der in seinen Kompositionen ausschließlich Primär- und Sekundärfarben verwendet, an Johannes Itten. Er selbst ordnet seinen Malstil der klassischen Moderne zu: "Ich sehe mich weniger als Maler, mehr als Grafiker, denn in meinen Bildern sind viele grafische Elemente." Früher zeichnete er mit Bleistift, Kohle oder Tusche fast nur Akte. Heute malt er ausnahmslos abstrakt, erstellt Kompositionen in Mischtechnik.

Mehr als 20 Austellungen haben Aurelius Spallek in der heimischen Region als Kunstmaler bekannt gemacht. Nach dem für ihn lukrativen Vertrag mit der Internet-Firma wird Aurel nicht in Berlin Kunst studieren, sondern in Traunreut bleiben und sich weiter seiner geliebten Malerei widmen.
(www.artaurel.de)

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